Begriff und Definition der Wartungsfuge
In Verbindung mit der Abdichtung von Baubewegungsfugen mit spritzbaren Dichtstoffen wie Silikon, Acryl oder PU wird immer wieder der Begriff der sog. Wartungsfuge herangezogen. Häufig verwendet man diesen Begriff auch um Einschränkungen im Rahmen der Gewährleistung bei abgerissenen Fugen zu erreichen. Dies führt in der Regel zu Unstimmigkeiten zwischen den Parteien.
Die DIN 52 460 definiert den Begriff der Wartungsfuge.
Anforderungen und Regelungen nach DIN 52 460
Der Begriff Wartungsfuge wird für Baubewegungsfugen verwendet, die mit Dichtstoffen (spritzbar) gefüllt werden. Diese Fugen werden stark chemisch, biologisch und mechanisch belastet. Augrund der Eigenschaften von spritzbaren Dichtstoffen sollen Fugen, die damit abgedichtet wurden, regelmäßigen Überprüfungen, gemeint sind Sicht- und Dichtheitsprüfungen, unterzogen werden. Bei Schädigungen sind diese zu erneuern – dies regelt die DIN 52 460, um Folgeschäden zu vermeiden.
Planung und Gewährleistung
Entscheidend ist auch die Planung selbst, denn in vielen Fällen wird spritzbaren Dichtstoffen planerisch mehr zugemutet, als von ihnen erwartet werden kann.
Dies ist vor allem der Fall, wenn sich die Belastungen in Baubewegungsfugen im Laufe der Zeit stark verändern oder die Gebrauchsdauer deutlich unter der Haltbarkeitserwartung der angrenzenden Bauteile (Lebenszyklus Fenster / Tür > 20 Jahre) liegt.
Die Wartungsfuge unterliegt deshalb auch nicht der gleichen Gewährleistung wie übliche Verfugungsarbeiten. Dies hat die Konsequenz, dass eine Wartungsfuge zum Zeitpunkt der Planung als solche definiert sein muss. Wartungsfugen sind im Angebot als solche zu beschreiben und auch zu begründen. Eine nachträgliche Veränderung einer „normalen“ Verfugung zu einer „Wartungsfuge“, ist im Schadensfall nicht möglich. Dementsprechend muss im Angebot die „Wartung“ der Fuge, also die Sicht-, bzw. Dichtheitsprüfung, ebenfalls bereits preislich und zeitlich berücksichtigt sein.
Prüfungs- und Wartungsintervalle
Die Überprüfung, so schreibt die DIN 52 460 soll regelmäßig, in zeitlich sinnvollen Abständen erfolgen.
Bekanntermaßen sind es zu große Bauteilbewegungen und falsch ausgeführte Abdichtungen mit spritzbaren Dichtstoffen, die zu Undichtigkeiten und Bauschäden führen können.
Alternative Abdichtungsmaterialien
Der Einsatz von modernen Abdichtungsmaterialen wie vorkomprimierten, imprägnierten Fugendichtbändern aus PU-Weichschaumstoff und PU-Multifunktionsbändern ermöglicht eine verlässliche und sichere Abdichtung.